- Offizieller Beitrag
Warum gendergerechte Sprache wichtig ist
Gendern ist ein politisches Statement und wir drücken dadurch unsere Werte aus. Wenn wir alle Geschlechter in unserer Sprache ansprechen, drücken wir damit aus, dass uns alle Geschlechter gleich wichtig sind. Wir zeigen damit, dass wir für Gleichberechtigung stehen. Wenn wir gendern, sprengen wir damit auch Stereotypische Rollenbilder auf und drücken damit aus, dass wir uns gegen festgefahrene Rollenbilder auflehnen. Deshalb ist mir Gendern ein Anliegen. Begriffe, die nicht gegendert sind und Stereotypen ausdrücken sind zum Beispiel: Putzfrau, Krankenschwester, Abteilungsleiter, Lehrer,...
Das ganze Thema ist nicht so kompliziert und schwierig wie man meinen würde, aber wir sind nun mal mit einer nicht genderneutralen Sprache aufgewachsen, weshalb man sich einmal intensiv damit auseinandersetzen muss und es dann auch Zeit braucht, um alles zu verinnerlichen. Deswegen seht dieses Thema bitte nicht als Forenregeln an. Das Thema dient zur Hilfe für alle, die sich bewusst dazu entscheiden, alle Geschlechter in ihrer Sprache ansprechen zu wollen.
Ich möchte bei dieser Gelegenheit ebenso darum bitten, Fehler in der schriftlichen Sprache von Mitgliedern zu verzeihen, auch bei mir lol, und ggf. freundlich auf Fehler hinzuweisen. Niemand ist perfekt und wenn jemand mal nicht korrekt gendert heißt es nicht, dass derjenige nicht unsere Werte teilt. Dann heißt es nur, dass jemand nicht sensibel für alles ist.
Wie spreche ich alle an?
Das Sternchen * 
Oft wird die maskuline Form oder die feminine Form geschrieben, wenn wir gendern. Beispiel: Liebe MitarbeiterInnen / Liebe Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
Das ist gängigste Form des Genderns. Ein Nachteil davon ist, dass hier nicht alle Geschlechter mit angesprochen werden. Wenn wir stattdessen Mitarbeiter*innen schreiben, steht das Sternchen für die tatsächlich weiteren Geschlechter, die wir ansprechen wollen. Verbal wird das by the way durch eine Pause beim Sprechen verdeutlicht. Mitarbeiter(Pause)innen. Wenn wir also, wie ich hier im Forum, wirklich alle ansprechen möchten, muss etwas anderes her.
Lösung: Liebe Mitarbeiter*innen. Anstelle des Sternchen sind auch weitere Schreibweisen gängig, aber das Sternchen findet am meisten Verwendung und Akzeptanz.
Weitere Lösungen, um alle Geschlechter anzusprechen
Eine bessere Möglichkeit ist es, wenn wir einfach in der Mehrzahl schreiben, wenn wir alle Geschlechter ansprechen wollen. Durch das Nutzen der Pluralform entstehen häufig genderneutrale Begriffe. Beispiel: Der Sprecher = Die Sprechenden
Geschlechtsneutrale Begriffe verwenden 
Der Sprecher wird zu die Sprechenden. Geschlechtsneutrale Begriffe beziehen alle Geschlechter mit ein und sind auch für den Lesefluss gut.
Weitere Beispiele:
Mutter und Vater = Eltern
Sohn und Tochter = Kind
Mutter = Elternteil
Studenten = Studierende
Teilnehmer = Teilnehmende
Wenn du doch mal von Männern, (oder Frauen, Söhnen, Töchtern...) sprichst, aber zeigen möchtest, dass du damit auch Männer meinst, die vielleicht eine andere Geschlechtsidentität haben, dann kannst du schriftlich ein Sternchen dranhängen. Beispiel: In dem Club sind nur schwule Männer*.
Wie spreche ich nicht-binäre Personen an?
Wenn man nicht-binäre Menschen mit einbeziehen möchte, sollte man nicht nur von Frauen und Männern schreiben, dann sollte man lieber gar nicht versuchen zu gendern und das generische Maskulinum verwenden, weil durch das binäre gendern nicht-binäre explizit ausgeschlossen werden, und damit hat man dann das Gegenteil erreicht, da man sie sprachlich ja mit einbeziehen wollte.
Falsch: SprecherInnen, Sprecher/innen, Sprecherinnen und Sprecher (Es werden nur Frauen und Männer angesprochen)
Richtig: Sprecher*innen, Sprecher:innen oder Sprecher_innen (Frauen und Männer werden angesprochen und das * : _ steht für die weiteren Geschlechter, die wir ansprechen möchten.)
Pronomen 
First of all: Frage, wie jemand angesprochen werden möchte. Zu fragen ist nicht weird, das ist ganz normal, denn wir wissen es ja nun mal nicht. Mit der Frage zeigst du Rücksicht und dass du jedes Geschlecht für gleichwertig hältst. Viele freuen sich daher darüber, wenn sie gefragt werden, wie sie angesprochen werden möchten.
Wir haben in der Deutschen Sprache die Pronomen er/ihm und sie/ihr, ein genderneutrales Pronomen gibt es nicht bzw. es ist noch keines in der deutschen Sprache etabliert.
Viele nicht-binäre Personen entscheiden sich daher dazu, mit keinen Pronomen angesprochen werden zu wollen. Manche möchten aber auch mit er/ihm oder sie/ihr angesprochen werden und wieder anderen ist es völlig gleich, wie sie angesprochen werden oder nutzen Neopronomen. Ich muss an dieser Stelle natürlich nicht sagen, dass niemand mit einem der Pronomen mehr oder weniger nicht-binär ist.
Tipps zur Ansprache ohne Pronomen, weil so complicated ist es nicht 
- Nutze statt Pronomen den Namen, wenn du eine Person ansprichst.
- Nutze Geschlechtsneutrale Begriffe (wie oben erklärt)
- Wenn du nicht weißt, wie jemand heißt und die Pronomen nicht weißt, kannst du die Person optisch beschreiben.
- Anstatt zu gendern, spreche jemanden direkt an. Zum Beispiel: Neue User und Userinnern müssen sich in dem Forum vorstellen. = Wenn du neu bei uns bist, stelle dich bitte in dem Forum vor.
Geschlechtsneutrale Ansprachen
- Guten Tag Leo Schmidt
- Hallo Leo Schmidt
- Sehr geehrte*r Leo Schmidt
- Liebe*r Leo Schmidt
Es gibt so viele Möglichkeiten
Gendergerechte Sprache bedeutet nicht nur, dass wir alle beim Sprechen mit einschließen wollen, sondern auch, dass wir jemanden korrekt mit seinen Pronomen ansprechen.
Alle Punkte in diesem Text sind nur Lösungsvorschläge für eine genderneutrale Schriftsprache, sie sind keine gemeingültigen Regeln. Deshalb gibt es auch viele andere Schreibweisen und Möglichkeiten, die deswegen nicht gleich falsch sind.
Was die Umsetzung dieses Textes in diesem Forum angeht kann ich daher sagen, dass ich es schön und vollkommen ausreichend finde, wenn man alle mit den Pronomen anspricht, die sie im Profil stehen haben. Und dass ich es wichtig finde, dass ein Wille da ist, alle in dem Forum sprachlich mit einzubeziehen.
Abschließend: Dieser Text wurde mit Hilfe seriöser Quellen erstellt. Natürlich ist das ganze Thema stetig im Wandel und ich kann bei meinen Recherchen Fehler machen. In diesem Fall bitte ich um Feedback (mit Quellenangaben) und ich passe diesen Text an.